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Zum Jahreswechsel – Gut oder schlecht? Wie war das Jahr? Und was kommt? – Teil 1

Zum Jahreswechsel – Gut oder schlecht? Wie war das Jahr? Und was kommt? – Teil 1

Der Frankenschock, die Flüchtlingskrise, Umweltkatastrophen, die Attentate in Paris, die Wahlen und der Abschied von verschiedensten Persönlichkeiten. Verabschieden wir das Jahr, das war, und werfen wir einen Blick in die Zukunft und auf die Betroffenheit für die Frauen.

Der Anschlag auf «Charlie Hebdo» in Paris fand ganz zu Beginn des Jahres 2015 statt. Und dennoch können wir alle uns gut daran erinnern. Als islamistische Terroristen einen Grossteil der Redaktoren der Satirezeitschrift ermordeten, stand die Welt ein paar Wochen lang beinahe still. Grosskundgebungen in zahlreichen Städten auf der Erde – unter anderem auch in St. Gallen – waren die Antwort darauf, denn die kritische Stimme der Satire darf nicht durch Mord zum Schweigen gebracht werden, genauso wenig wie die kritische Stimme der Frauen.

Fremdplatzierungen von Familienmitgliedern

Als sich nur einen Tag später, eine Mutter aus dem Zürcher Weinland im Gefängnis umbrachte, war dies ihre Antwort für die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde, denn diese hatte ihr die Kinder weggenommen, obwohl Grosseltern für sie sorgen wollten und Platz und Liebe dagewesen wäre. Die Mutter sah keinen Ausweg und erstickte die Kleinen, als sie über die Weihnachts- und Neujahrstage unter ihrer Aufsicht waren. So schrecklich die Tat auch für alle Seiten war, brachte sie immerhin das Resultat, dass fortan über Fremdplatzierungen der KESB und über deren Notfallbegleitungen öffentlich diskutiert wurde. Man erinnerte sich an «die Kinder der Landstrasse» und Fremdplatzierungen von Kindern lediger, psychisch kranker und armer Mütter in den 50er- bis 70er-Jahren. Die Ostschweizerin Julia Onken kämpft an vorderster Stelle für die Offenlegung von Entscheiden. Der Ursprung der Facebook-Gruppierung gegen die KESB liegt aber ebenfalls in der Ostschweiz. Es waren nämlich Claudia Boppart aus Niederhelfenschwil und das Ehepaar Merker-Senn aus Nesslau, die den Ball über Facebook zum Rollen brachten, sodass eine Initiative zur Umstrukturierung auf gutem Wege ist.

Geiz ist gar nicht so geil, wie es manchmal scheint

Im September 2011 wurde von der Schweizerischen Nationalbank, die Kursuntergrenze des Euros auf 1,20 Franken festgesetzt. Dies hob sie Mitte Januar wieder auf. In nur einem Tag erstarkte der Schweizer Franken um bis zu 30 Prozent. Es dauerte beinahe ein Jahr, bis sich die Schweizer Wirtschaft davon erholen konnte. In der Zwischenzeit nahmen die Auslandkäufe, gerade in grenznahen Regionen – und davon hat es auch einige in der Ostschweiz – enorm und beängstigend zu. Hoffen wir für das neue Jahr, dass die «Geiz-ist-geil-Politik» sich wieder verflüchtigen möge, denn davon hängen besonders auch Tausende Arbeitsstelle für Frauen in der Schweiz und auf der ganzen Welt ab.

Energie- und Entsorgungspolitik prägt auch das neue Jahr

Auch der Entscheid der Tiefenlagen für radioaktive Abfälle der NAGRA wurde im letzten Januar gefällt. Die Schweiz wird also zukünftig doch ihre eigenen Probleme diesbezüglich selber lösen wollen und müssen. Zwei Regionen werden im Moment vertieft geprüft. Ein Entscheid des Bundesrates wird im 2017 erwartet. Als Frauen kann uns das Thema nicht unberührt lassen, selbst wenn die Katastrophe von Fukushima vergessen zu sein scheint. Die Energiepolitik ist ein jahresprägendes Thema, das uns auch im neuen Jahr weiterhin begleiten wird. Ob das 92-Prozent-Rekord-Nein zur ökologischen Steuerreform des Simmvolkes schon die Antwort darauf war? Der Welt und der Schweiz zuliebe, hoffentlich nicht. Wenn vielleicht auch nicht im vorgeschlagenen radikalen Masse, wird ein Lenkungssystem in Zukunft wohl doch unumgänglich sein.

Sparpakete, Sozialhilfestreichungen und Steuererhöhungen überall

Als die Stadt Winterthur Mitte März ein 44-Millionen-Sparpaket präsentierte, war dies die Antwort auf die stets steigenden und teilweise schon fast überbordenden Sozialhilfekosten in Gemeinden. Doch Winterthur steht damit nicht alleine, denn gerade in ländlichen Regionen und kleineren Dörfern, kann der Zuzug einer Familie, die von Sozialhilfe unterstützt werden muss, eine mittlere Katastrophe sein, die harte Sparpakete und Steuererhöhungen nach sich ziehen kann. Steueraufwände, die vom Mittelstand gedeckt werden müssen, der ebenfalls immer ärmer wird. Denken wir auch daran, dass gerade alleine erziehende Mütter und minderbemittelte Familien die Hauptbetroffenen im Spiel dieser Fehlverteilung sind, wenn wir von Nothilfe und neuer Armut sprechen! Auch die Aktion «2 x Weihnachten» von Post, SRF, SRG und grossen Unternehmen demonstriert anschaulich, wie arm einige Menschen in unserer reichen Schweiz sind. Die Sammlung wurde am 29. Dezember auch in Herisau durchgeführt – mit einem schönen Erfolg.

Noch bis 9. Januar wird übrigens für «2 x Weihnachten» gesammelt – auf jeder Poststelle, online oder per SMS.

www.2xweihnachten.ch

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