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Klimawandel als Gesundheitsrisiko –  150 Seniorinnen bereiten Klimaklage vor

Klimawandel als Gesundheitsrisiko – 150 Seniorinnen bereiten Klimaklage vor

Die Klimaerwärmung ist eine Gefahr für die Gesundheit. Besonders ältere Frauen leiden unter den Folgen. Mit dem neu gegründeten Verein KlimaSeniorinnen bereiten Direktbetroffene eine Beschwerde vor, um ihre Grundrechte auf Gesundheit für sich und künftige Generationen durchzusetzen. Die Seniorinnen sind überzeugt,  dass die vom Bund gesetzten Klimaziele die Grundrechte nicht schützen und damit die Verfassung verletzen. 

In Bern trafen sich am 23. August 2016 rund 35 Frauen im AHV-Alter, um den Verein KlimaSeniorInnen zu gründen. Als Co-Präsidentinnen wurden Rosmarie Wydler-Wälti aus Basel und Anne Mahrer aus Genf gewählt.

Über 150 KlimaSeniorinnen planen, die Bundesbehörden einzuklagen, weil diese den Treibhausgasausstoss bis 2020 nur um 20 Prozent reduzieren wollen. Dies genügt nicht, um das im CO2-Gesetz verankerte und auf internationaler Ebene anerkannte Ziel einzuhalten, den globalen Temperaturanstieg auf weniger als 2 Grad Celsius zu begrenzen.

Die aktuellen Klimapläne der Schweiz verfehlen das Ziel, die Bevölkerung von katastrophalen Folgen zu bewahren. Die verantwortlichen Behörden und EntscheidungsträgerInnen nehmen damit eine Verletzung der durch die Verfassung und die europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) geschützten Grundrechte in Kauf. Mit der Klage will der Verein KlimaSeniorinnen erreichen, dass die Schweiz diese unhaltbare Situation korrigiert und ihre Schutzpflichten gegenüber der Bevölkerung und insbesondere älteren Frauen wahrnimmt.

Die Klimaerwärmung verursacht vermehrt extreme Hitzewellen. Ältere Frauen sind davon stärker betroffen als die Allgemeinheit. Die Hitze macht krank und kann vor allem für ältere Menschen tödlich sein. Sie führt zu Herz- und Kreislaufproblemen, im Extremfall zu Dehydrierung, Bewusstlosigkeit und Hitzschlag. Studien zum Hitzesommer 2003 zeigen, dass an den heissesten Tagen die Mortalität bei älteren Frauen stark angestiegen ist.

In vielen Ländern laufen Verfahren, mit denen auf dem Rechtsweg eine stärkere Reduktion von Treibhausgasen verlangt wird. In Holland liegt seit 2015 ein Urteil vor, das den Staat zu wirksamerem Klimaschutz verpflichtet. In der Schweiz wird mit dem Fall juristisches Neuland betreten.

Die ehemalige Nationalrätin Pia Hollenstein aus St. Gallen ist in den Vorstand des neuen Vereins gewählt worden.

http://klimaseniorinnen.ch

Hauptbild: Pia Hollenstein, ehemalige Nationalrätin

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