Nationalrat verweigert Umsetzung des Verfassungsartikel zu Lohngleichheit

Eine Mehrheit des Nationalrats hat am 26. April sowohl die Revision des Gleichstellungsgesetzes – welches unternehmensinterne Lohnanalysen für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden vorsieht – wie auch die Revision des Obligationenrechts, welches Zielvereinbarungen für Geschlechteranteile in Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsgremien vorsieht, ersatzlos aus der Legislaturplanung gestrichen. Für alliance F ist diese Diskussionsverweigerung inakzeptabel und ein Affront gegenüber allen fortschrittlichen Frauen und Männern in der Schweiz.

Für alliance F, welche die politischen Anliegen von medicalwomen switzerland, der Juristinnen Schweiz, BPW Switzerland, der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen, dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner und weiteren insgesamt rund 400‘000 Frauen vertritt, ist der Entscheid, die „gläserne Decke“ und die Lohngleichheit aus der Legislatur 2015-2019 zu streichen, inakzeptabel. Seit 30 Jahren warten wir auf die Umsetzung des Verfassungsauftrages, der lautet: „Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“.

Demonstration vom März 2015
Vor einem Jahr, am 10. März 2015 demonstrierten 10‘000 Frauen und Männer für die Lohngleichheit und für eine moderne Gesellschaft und Wirtschaft. Nun soll schon nur die Diskussion über eine mögliche Lösung für die vorhandene Lohnungleichheit abgeschmettert werden. Die Vernehmlassungen für die Revision des Gleichstellungsgesetzes und die Revision des Obligationenrechts laufen oder sind abgeschlossen, die Diskussion ist eröffnet. Alliance F wird sich mit allen politischen Mitteln für die Lohngleichheit und die erwerbstätigen Frauen einsetzen.