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Die SBB machen wieder mit Werbekampagne Furore

Die SBB machen wieder mit Werbekampagne Furore

Die SBB suchten über ein Stelleninserat junge Akademikerinnen, die als «schlaue Füchsinnen» für Entlastungszüge während der Hauptverkehrszeit werben. Zwanzig Frauen haben sich bisher auf die Ausschreibung gemeldet, teilte ein SBB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Die Aktion macht nicht jedem Freude, wie schon Aktionen der SBB im letzten Jahr.

Die SBB suchten über ein Stelleninserat junge Akademikerinnen, die als «schlaue Füchsinnen» für Entlastungszüge während der Hauptverkehrszeit werben. Die Suche war bereits erfolgreich. Zwanzig Frauen haben sich auf die Ausschreibung gemeldet, wie ein SBB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mitteilte. Zwei Personen brauche es für diese Aktion. Mit Betonung auf Personen: «Es dürfen sich selbstverständlich auch Füchse melden.» Ob sich aber Männer in das lächerliche Fuchskostüm werfen würden, ist allerdings eher fraglich. Neben einem Fuchsschwanz müssen die «schlauen Füchse» nämlich auch einen Haarreif tragen, an dem Fuchsohren befestigt sind.

Heftige Reaktionen ausgelöst

Die Organisation Terre des Femmes Schweiz hatte die Werbeaktion am Mittwoch gegenüber der «Handelszeitung» als «fragwürdig» und «sexistisch» bezeichnet. Dies vor allem deshalb, weil sich die Ausschreibung ausschliesslich an junge Frauen gerichtet habe, sagte Milena Wegelin von Terre des Femmes Schweiz der sda. Ob die ganze Aktion dann ebenfalls sexistisch wirke, könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht gesagt werden, sagte Wegelin weiter. Dies hänge nicht zuletzt davon ab, wie der Rest des Kostüms aussehe. Immerhin stünden Füchse für Schlauheit, nicht etwa wie Hasen.

Sexistische Werbung sei in der Schweiz leider nach wie vor verbreitet. «Es ist wichtig, dass man darüber diskutiert», sagte Wegelin weiter. Es gebe aber noch viel gravierendere Fälle als diese Fuchs-Kampagne. Noch viel heftiger reagiert Juso-Präsidentin Tamara Funiciello. Sie erklärte einer Zeitung, dass sie diese Aktion «unter aller Sau» finde. Und die Zürcher Nationalrätin Barbara Federer-Schmid hält die Aktion für «eine Abwertung der Frau». Als halbstaatlicher Konzern hätten die SBB «eine Art Vorbildfunktion». Sie sehe nicht ein, warum der Konzern nur Frauen für die Kampagne suche. «Zudem bin ich erstaunt, dass sich junge selbstbewusste Studentinnen für so etwas hergeben.»

Gestartet wird in Pfäffikon

Gemäss SBB-Sprecher startet die Fuchs-Aktion Ende August im zürcherischen Pfäffikon. Danach findet sie auch auf den Perrons von Bülach, Effretikon, Winterthur und Regensdorf statt. Für zwei Stunden im Fuchs-Kostüm erhalten die Studentinnen 150 Franken. Die «schlauen Füchsinnen» sollen auf dem Perron auf und ab gehen und ein Plakat mit Tipps zum Pendeln in die Höhe halten. Wer die Entlastungszüge zur Hauptverkehrszeit nutze, habe Platz im Zug und sei ein «schlauer Fuchs», so die Werbebotschaft.

Laut Jobinserat startet die Aktion Mitte August im zürcherischen Pfäffikon und soll anschliessend auch auf den Perrons von Bülach, Effretikon, Winterthur und Regensdorf stattfinden. Die Aktion endet Anfang September. Die Studentinnen erhalten 150 Franken Lohn für zwei Stunden im Fuchskostüm.
Die Werbeaktion ist Teil der «Clever Pendeln»-Kampagne der SBB. Die Bundesbahn verteidigt die Kampagne. Wer die Entlastungszüge zur Hauptverkehrszeit nutze, habe Platz im Zug und sei ein «schlauer Fuchs», sagt Mediensprecher Daniele Pallecchi. «Das ist unsere Botschaft und diese Botschaft wird im öffentlichen Auftritt mit entsprechenden Accessoires unterstützt. Dazu gehört auch ein Haarreif, den Frauen einfach besser tragen als Männer», so der Sprecher.

Fragwürdige SBB-Werbekampagnen

Es ist nicht das erste Mal, dass die SBB Kritik erntet wegen einer Kampagne. Bereits im Frühjahr 2016 sprach sich die Organisation Terre des Femmes gegen eine Imagekampagne der Bundesbahn aus. Seinerzeit prangerte der Oberkörper einer Frau auf der Front einer SBB-Lok. Der Kopf war abgeschnitten, die Frau alleine auf ihr Décolleté reduziert.

Bild zVg: Nationalrätin Barbara Schmid-Federer findet die neuste SBB-Kampagne eher fraglich.

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