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Mädchen und Frauen bringen die richtigen Stärken für das Digitalzeitalter mit

Mädchen und Frauen bringen die richtigen Stärken für das Digitalzeitalter mit

Man(n) nimmt grösstenteils an, dass Frauen in der digitalisierten Welt den Männern hinterher hinken würden. Dem ist nicht so, wie eine neue Studie nun beweist. «Auch im digitalen Zeitalter zählen weibliche Stärken», so das Fazit. Empathie und soziale Fähigkeiten sind nämlich wichtiger denn je und können nicht von Maschinen übernommen werden.

Frauen könnten die Gewinnerinnen sein. Wirtschaftswissenschaftlerin Christiane Krieger-Boden am Institut für Weltwirtschaft IfW ist Mitautorin der Studie, die zum Schluss kommt, dass sich die «sozialen Fähigkeiten und emotionale Intelligenz nicht digitalisieren und automatisieren lassen» – und genau diese sind die Stärken des weiblichen Geschlechts.

Generell sind die gering qualifizierten Arbeitskräfte am ehesten gefährdet. Interessant ist aber sicher, dass es bei den besser qualifizierten Kräften die Männer eher als die Frauen trifft. Gut ausgebildete Frauen könnten demnach von der Digitalisierung profitieren und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt gegenüber den Männern vergrössern. «Frauen sollten ihre sozialen Fähigkeiten nutzen und diese mit digitalen Kenntnissen kombinieren», so die Studie.

Um dies zu erreichen, sei aber die Ausbildung im Bereich der Digitalisierung in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu verbessern. Frauen seien in diesen Bereichen noch immer deutlich unterrepräsentiert. Man müsse sich also generell darum bemühen, Frauen die MINT-Fächer zu erschliessen – und dies schon ab dem Kindergarten.

Doris Wessels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, sieht es als grösste Herausforderung an, Mädchen bevorzugt zu fördern und für technische Berufe zu gewinnen. Im Rahmen der Initiative DIWISH (Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein) setzt sie sich für dieses Ziel ein. Leider schämten sich Frauen manchmal sogar, wenn sie Informatik studierten, stellt sie fest.

Die entscheidende Frage sei daher, wie man die Wahrnehmung bei Mädchen und Frauen verändern könne. «Aus meiner Sicht muss das über Vorbilder gehen», sagt die Professorin. Frauen, die in der IT-Branche arbeiten, dort erfolgreich und glücklich sind, sollten in den Schulen davon berichten.

Das negative Image, das der technischen Branche anhafte, sei falsch. «Das Berufsfeld ist extrem vielfältig und hat auch viele kreative Komponenten», so Wessels. Zudem würden die Kreativwirtschaft, die IT- und Medienbranche immer mehr ineinander verschmelzen, was für Frauen besonders attraktiv sein könnte.

Für viele Bereiche suchten die Personalabteilungen grosser Firmen schon jetzt ausdrücklich Frauen – auch wegen ihrer sozialen Fähigkeiten. «Gerade für den direkten Umgang mit Kunden sind Frauen aus der Sicht der Personalverantwortlichen deshalb besser geeignet. Sie haben in der Regel eine grössere Empathie, hören besser zu und verstehen, was der Kunde wirklich braucht», sagt Wessels.

Ausserdem sei Geschlechterdiversität unter den Mitarbeitenden für viele Unternehmen wichtig. Auch deshalb würden Frauen händeringend gesucht. «Für Frauen sind die beruflichen Aussichten in der IT-Branche wirklich rosig. Auch weil die Frauen, die es dort gibt, von den Unternehmen auf verschiedene Arten gefördert und unterstützt werden», fanden die Fachfrauen heraus.

Zudem seien die Verdienstmöglichkeiten gut und die Arbeitszeiten schon fast paradiesisch. In Teilzeitmodellen zu arbeiten oder von zu Hause aus, sei in der Branche nämlich üblich. Man könne dadurch völlig flexibel arbeiten und die berufliche Tätigkeit wunderbar den Lebensumständen anpassen.

Bild zVg business24.ch: Das Digitalzeitalter kommt den weiblichen Stärken entgegen.

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