Frauenwahlen stehen im neuen Jahr an

Frauenwahlen stehen im neuen Jahr an

Ostschweizerinnen haben im vergangenen Jahr wieder Geschichte geschrieben und waren als Vorreiterinnen und Vorbilder aktiv. Erinnern wir uns an ein paar Persönlichkeiten, die das Jahr prägten und schauen wir vorwärts, was im 2015 ansteht und wo wir uns engagieren können.

Martina Durmelin (29), Präsidentin der Frauenfelder FilmfreundInnen und des Studios Luna wurde im September mit dem Thurgauer Kulturpreis ausgezeichnet. Carmen Haag trat mit nur 17 Jahren der JCVP bei und wurde mit 41 Jahren nun als zweite Frau in die Thurgauer Regierung gewählt. Nicht vergessen dürfen wir die Journalistin Brigitta Hochuli, die im Alter von 65 Jahren den Omama-Blog lancierte, und Esther Ott-Debrunner, Rektorin des Bildungszentrums Wirtschaft in Weinfelden, die mit 63 Jahren als erste Person in der Schweiz das EFQM-Zertifikat (Recognized for Excellence) erlangte. Mit ihrem erfolgreichen Taschelabel 07 14 hat aber auch die 45-jährige Barbara Tschanen aus Frauenfeld für Schlagzeilen gesorgt, und die Thurgauerin Mona Vetsch machte als Moderatorin und Fernsehfrau wiederum allseits eine gute Figur, genauso wie Ex Miss Schweiz Anita Buri, die mit ihrem Charme weiterhin die Schweiz erobert und den sonst leider unbeliebten Ostschweizer-Dialekt positiv verkauft.

Frauenzentrale St. Gallen

Die Frauenzentrale St. Gallen vervollständigte im Jahr 2014 die 100-jährige Geschichte und gab zu diesem Anlass ein von Liana Ruckstuhl verfasstes Jubiläumsbuch mit Porträts von Frauen zwischen 19 und 99 Jahren (http://www.fzsg.ch/de/121/Blog.htm) unter dem Titel «Frauen bewegen» heraus.

Unternehmerinnen

Sandra Gschwend (Goba AG Mineralquelle und Manufaktur) wurde Ende Oktober als Präsidentin der Jungen Wirtschaftskammer Appenzellerland gewählt, was nicht verwundert, fördert doch CEO Gabriela Manser seit Jahren die Frauen, sodass die Goba AG über überdurchschnittlich zahlreiche weibliche Führungskräfte verfügt.

Parlamentarierinnen und Eidg. Wahlen vom 18. Oktober 2015

«Entscheiden heisst, den Mut haben, sich von Möglichkeiten zu trennen», sagt die CVP-Politikerin Lucrezia Meier-Schatz, die sich aus der Politik bald zu verabschieden entschlossen hat und eine vorhersehbare, schmerzhafte Lücke hinterlassen wird. Zu hoffen bleibt, dass wenigstens eine der Kandidierenden Yvonne Suter aus dem Linthgebiet, Martha Storchenegger aus dem Fürstenland/Toggenburg oder auch Barbara Dürr aus dem Werdenberg/Rheintal, die Wahl in den Nationalrat schaffen kann und in die Fussstapfen der Vollblutkämpferin treten wird. Die CVP hat sich ja die Förderung der Frauenwahlen vorgenommen und darum den Frauen Top-Listenplätze garantiert. Gemäss eines Berichtes des St. Galler Tagblatts vom 30. Oktober 2014, tut sich die CVP mit Frauenwahlen jedoch schwer (siehe Tagblatt-Artikel), sodass es unbedingt erforderlich ist, dass wir Frauen die Frauenkandidaturen besonders unterstützen. Auf unserer Plattform finden Sie auch bald wieder die Kandidatinnenporträts, damit Sie sich informieren und für die Wahl fit machen können.

Aufgrund ihrer guten Arbeit wird wohl Ständerätin Karin Keller-Suter vor dem Angriff des SVP-Mannes Thomas Müller auf ihren Sitz kaum Angst haben müssen. Ebenso schwer wird es CVP-Kandidat Thomas Ammann haben, die Powerfrau Keller-Suter vom Thron zu stürzen. Die meisten Parteien geben sich noch bedeckt, was mögliche Listenverbindungen betrifft und haben auch noch nicht nominiert. Ganz ohne Frauen, wird es aber keine Partei machen, stehen doch verschiedene sehr fähige Kandidatinnen in den Startlöchern. Die Grünliberalen gewannen bekanntlich im 2011 auf Kosten der SVP und dank der Verbindung mit der BDP einen Nationalratssitz, den die Rheintalerin Margrit Kessler besetzen konnte. Anzunehmen ist, dass die Rechtsparteien sich zusammentun werden, um Sitzverluste an die Linken zu vermeiden, während das Verhältnis der FDP und BDP jedoch weiterhin angespannt bleibt. Silvia Kündig, Co-Präsidentin der Grünen und Kantonsrätin, sieht die ungeschickte Trennung der Grünen und Grünliberalen bei den letzten Wahlen als eher personen- denn sachbezogen. Man führe informelle Gespräche mit den Grünliberalen und auch mit der SP, was SP-Parteipräsidentin Monika Simmler bestätigte. Sowohl die Grüne Yvonne Gilli, als auch die SP-Nationalrätinnen Claudia Friedli und Barbara Gysi sollten eine Wiederwahl eigentlich schaffen, falls sie sich für eine Kandidatur entscheiden werden.

Regierungsrätinnen und Kantonsparlamentarierinnen

Seit Regierungsrätin Heidi Hanselmann das Gesundheitsdepartement übernahm, herrscht Ruhe und Ordnung. Am 16. Mai durfte sie schon das 10-jährige Jubiläum feiern und ist auch heute noch unbestritten und allerseits geschätzt. Mit der grossmehrheitlichen Annahme der Abstimmung über die Erneuerung und Erweiterung der Spitalbauten, der Gewährung eines Darlehens und dem «Ja» zu einem Neubau des Kinderspitals Ostschweiz auf dem Areal des Kantonsspitals, hat die SP-Regierungsrätin gleich mehrere Meilensteine gesetzt. Von alt Regierungsrätin Kathrin Hilber ist in ihrer Funktion als Politbeaterin und Mediatorin in Verwaltung und öffentlichem Bereich immer wieder Positives zu vernehmen. Auf sie und andere starke Ostschweizerinnen dürfen wir und angehende Führungsfrauen glücklicherweise auch in Zukunft setzen. Auch Frau Landammann Marianne Koller, Vorsteherin des Volks- und Landwirtschaftsdepartementes AR, brilliert mit Dossierkenntnissen und wird allseits geschätzt. Im kommenden Jahr darf auch sie schon ihr 10-Jahr-Jubiläum im Regierungsrat feiern. Rund ein Drittel der Mitglieder des Ausserrhodischen Kantonsparlamentes ist weiblich. Die Appenzeller taten sich nie schwer mit Frauenvertretungen, auch wenn dies vielleicht so angenommen werden könnte, weil hier das Frauenstimmrecht mehrere Anläufe benötigte, bis es endlich durchkam. Frauen sind denn auch in den ständigen Kommissionen Ausserrhodens gut vertreten.

Frauenzentrale AR

75 Jahre Bestehen durfte die Frauenzentrale AR im 2014 feiern. Die Geschichte über das vielfältige Schaffen dokumentierte Jolanda Spirig zum Jubiläum im Buch «Von Bubenhosen und Bildungsgutscheinen», das im Appenzellerverlag (Appenzellerverlag unter diesem Link) erschien. Beschrieben wird darin auch der lange Weg zum Frauenstimmrecht, für das sich die Frauenzentrale AR besonders stark machte.

Auf ins 2015

Und was wird uns das neue Jahr bringen? Denken wir an die wenigen erwähnten und die zahlreichen nicht-erwähnten Frauen, die im Hintergrund täglich für die Gleichstellung und die Rechte der Frauen kämpfen und machen auch wir uns für verbesserte Bedingungen stark. Packen wir die Zukunft an, vernetzen wir uns und lassen wir uns hören und sehen und machen wir uns durch Aktionen und Taten nachhaltig bemerkbar!

Folgende Termine anfangs Jahr 2015 sollen als mögliche Ausgeh- und Vernetzungstipps nicht unerwähnt bleiben:

Donnerstag, 08. Januar 2015, 17.30 Uhr
Einstein Congress, Turmzimmer im 5. Stock, Wassergasse 7, St.Gallen
Neujahrsapéro für Mitglieder des Vereins «Leaderinnen Ostschweiz»
www.leaderinnenostschweiz.ch (Netzwerk der Leaderinnen)
Treffpunkt: ab 17.30 Uhr
Anmeldung bis 5. Januar per Mail an info@leaderinnenostschweiz.ch

Donnerstag, 15. Januar 2015
OBT Büroumbau im EG, Rorschacherstrasse 63, St.Gallen
Besichtigung und Führung durch Eva Louis + Karin Fritsche Stadelmann
www.frauenbauen.ch (Netzwerk der Baufrauen)
Treffpunkt: 18.00 Uhr vor dem Eingang
Anmeldung bitte bis 10.01.2015 an info@infanger-arch.ch

mittwochs, 28. Januar, 25. Februar, 25. März, 22. April 2015
Kinder- und Jugendhilfe, Bahnhofstrasse 9, Sargans
www.kjh.ch
Kurs «Beziehungsalltag in Patchworkfamilien»
4 Mittwochabende, jeweils 19.30 bis 21.45 Uhr
Anmeldung bis 15. Januar unter www.kjh.ch/download/kjh_flyer_patchwork.pdf

montags, 2. Februar, 2. März, 30. März, 27. April 2015
Kinder- und Jugendhilfe, Frongartenstrasse 11, St. Gallen
www.kjh.ch
Kurs «Beziehungsalltag in Patchworkfamilien»
4 Montagabende, jeweils 19.30 bis 21.45 Uhr
Anmeldung bis 15. Januar unter www.kjh.ch/download/kjh_flyer_patchwork.pdf

Dienstag, 27. Januar 2015
Frauenarchiv, Florastrasse 6, St. Gallen
Archivführung und Lesung zum Holocaust-Gedenktag Dokumentarfilm
www.frauenarchivostschweiz.ch
ab 19. 00 Uhr
Anmeldung bis 7.1.2015 an frauenarchiv.ostschweiz@bluewin.ch

Mittwoch, 25. Februar 2015
Einstein Congress, Hotel Einstein, Berneggstrasse 2, St. Gallen
«alles ausser gewöhnlich» Forum 15 der KMU-Frauen St. Gallen
www.kmufrauen-sg.ch (Netzwerk der KMU-Frauen)
11.00 – 12.00 Uhr Blick hinter die Kulissen
12.00 – 19.00 Uhr Kongress, anschliessend Apéro riche
Anmeldung

Aktuell
Frauenbibliothek Wyborada, Davidstrasse 42, St. Gallen
Sonderangebot «Gelber Schrank»
Das Frauenbild in der Werbung. «Frauenfeindliche Werbung ist strukturelle Gewalt», meint Terre des Femmes und verleiht jährlich den «Zornigen Kaktus» für besonders sexistische Werbung.
Die Buchausstellung gibt einen Überblick über soziologische Studien der Gegenwart bis zu den Anfängen der Werbung in den ersten Frauenzeitschriften.

Oeffnungszeiten ab 5. Januar 2015 siehe hier www.wyborada.ch

Diesen Termin vormerken und ja nicht vergessen!

Samstag, 7. März 2015 13.30 Uhr
Schützenmatte, Bern mit einer Kundgebung auf dem Bundesplatz
Nationale Frauen-Demo «Lohngleichheit jetzt!»

www.unia.ch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*