Friedensverhandlungen weltweit – immer noch ohne Frauen!

Friedensverhandlungen weltweit – immer noch ohne Frauen!

Am 4. Oktober startet mit Sri Lanka der Monat der zwanzig FrauenFriedensTische weltweit, organisiert von FriedensFrauen Weltweit – PeaceWomen Across the Globe (PWAG). Die FriedensTische sind einzigartige Plattformen, mit denen Frauen sich vernetzen und ihr Recht auf Partizipation an offiziellen Friedensverhandlungen einfordern. An den bisherigen Verhandlungen nahmen weniger als zehn Prozent Frauen teil. Ihre Forderungen bleiben dadurch ungehört!

An den FrauenFriedensTischen, organisiert von PWAG und ihren weltweiten Partnerorganisationen, erhalten Frauen eine Stimme: Sie analysieren lokale und nationale Konflikte, diskutieren gemeinsam Lösungen, skizzieren Friedensprozesse und erarbeiten Forderungen, die sie an ihre Regierungen richten. Sie stützen sich dabei auf die Resolution 1325 des UNO-Sicherheitsrates zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“, die seit über 15 Jahren fordert, dass Frauen als gleichberechtigte Partnerinnen an Friedensverhandlungen teilnehmen. Die UNSR 1325 wurde zwar von allen UN-Mitgliederstaaten unterzeichnet, in der Umsetzung gibt es allerdings zu wenig Fortschritte.

Weltweit engagieren sich Millionen Frauen, oft mit hohem persönlichem Risiko verbunden, für Friedensprojekte. Sie versuchen ethnische, religiöse sowie politische Barrieren zu überwinden, ihr Fokus ist die geschlechtsspezifische Problematik in Konfliktsituationen. Ihr Engagement macht sie zu Expertinnen, die einen elementaren Beitrag in Friedensprozessen leisten können. „Aber wenn es um offizielle Friedensverhandlungen geht, stehen Frauen meist draussen vor der Tür, als ob Friede ohne Frauen machbar wäre“ sagt Ruth Gaby Vermot, Präsidentin von PWAG.

Thematische Vielfalt, ein Ziel
Die Themen der zwanzig FriedensTischen sind unterschiedlich: So wird in Kolumbien der neu ausgehandelte Friedensvertrag zwischen der Regierung und der FARC Hauptthema sein. „Wir wollen mit dem FriedensTisch die Rolle der Frauen in der Umsetzung der Friedensabkommen stärken“, sagt Juliana Rodriguez, Organisatorin in Kolumbien. In Pakistan steht die Gewalt an Frauen im Mittelpunkt, die trotz Gesetzen massiv zunimmt und in Somalia diskutieren die Frauen über ihre schleichende Ausgrenzung aus der Gesellschaft mit den sich verändernden politischen und religiösen Machtstrukturen. Relevante friedenspolitische Themen werden auch in Afghanistan, Bangladesch, Brasilien, Burundi, Indien, Kenia, Mali, Marokko, Nepal, Nicaragua, Palõstina, Sri Lanka, Sudan, Tunesien, Vanuatu und der Schweiz behandelt.

Das Hauptziel ist überall das Gleiche: Frauen reden mit, mischen sich ein und fordern ihre Rechte und Partizipation auf den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen ein.

FriedensFrauen Weltweit, Maulbeerstrasse 14, 3011 Bern
031 312 02 40, 
www.1000peacewomen.org

Hauptbild: Ruth Gaby Vermot, Präsidentin von PWAG

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