Göttinnen in St.Gallen

Göttinnen in St.Gallen

Im letzten Herbst wurde in der Kantonsbibliothek Vadiana die Ausstellung „Götter, Musen, Fabelwesen“ gezeigt. Zu diesem Thema erschien eine Publikation von Clemens Müller und Peter Müller. Ein Jahr zuvor gaben Ursa Krattiger und Ulrike Pittner im Christel Göttert Verlag ein Buch heraus: “Ave Dea – 13 Göttinnen der griechisch-römischen Mythologie neu begegnen“. Dies nimmt das MatriArchiv zum Anlass, eine gemeinsame Veranstaltung in St.Gallen zu organisieren. Auf einem Stadtrundgang werden drei Göttinnen aufgespürt und ihre kunstgeschichtlichen Aspekte erläutert. In der anschliessenden Lesung im Frauenpavillon stehen dann die matriarchalen Wurzeln der drei Gestalten im Vordergrund.

Die Autorinnen Ulrike Pittner und Ursa Krattiger begründen im Vorwort ihres Buches, warum sie sich mit den Göttinnen befassen und weshalb es so wichtig ist, der männlich geprägten Sichtweise eine andere Perspektive gegenüber zu stellen. „Beim Vorstellen der ausgewählten Göttinnen, die in der Bild-, Sozial- und Geistesgeschichte Europas bis auf den heutigen Tag eine so wichtige Rolle spielen, wollen wir nicht nur nacherzählen, was Sie und wir aus Sagenbüchern, Schulstunden oder Nachschlagewerken ohnehin schon wissen. Diese Geschichten sind nämlich allesamt verhältnismässig jung und stammen aus patriarchaler Zeit, sind also erst etwa zweieinhalb bis dreitausend Jahre alt.”

Aber Kultur, Religion und Mythologie sind viel älter. Und vor allem die Frauenfiguren, wie sie uns im patriarchalen Erzählduktus entgegentreten, haben ein äusserst reichhaltiges Vorleben und eine Geschichte als eigenständige Göttinnen, die ganz anders mit Natur und Gesellschaft und vor allem auch ganz anders mit Männern in Verbindung stehen, als uns das bisher meist überliefert wurde. Diesen Hintergrund zeigte 1861 als Erster der Basler Jurist und Forscher Johann Jakob Bachofen in seinem Buch „Das Mutterrecht“ auf. In unserer Zeit beschreiben neueste Forschungen eingehend das matriarchale Mythensystem, sowie die matrilineare und matrilokale Gesellschaftsordnung frühgeschichtlicher Machart und deren noch zeitgenössische Vorkommen in Asien, Amerika und Afrika.“

Wir dürfen gespannt sein auf ihre überraschenden Erkenntnisse. Anschliessend werden wir mit andern Augen an den „heidnischen“ Frauengestalten vorbeigehen, die uns im St.Galler Stadtbild begegnen. Der Stadtrundgang beginnt um 18.30 Uhr beim Broderbrunnen und dauert eine knappe Stunde. Im Frauenpavillon stehen Getränke, ein kleiner Imbiss und ein Büchertisch bereit. Um 20 Uhr beginnt die Lesung im Pavillon. Der Eintritt ist frei, zur Deckung der Unkosten ist eine Kollekte vorgesehen. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Donnerstag, 22. Juni 2017 – Stadtspaziergang und Lesung im Frauenpavillon

Artemis, Athene und Aphrodite: Clemens Müller führt zu Ihnen und erläutert ihre kunstgeschichtlichen Aspekte. Im Frauenpavillon lesen Ursa Krattiger und Ulrike Pittner aus ihrem Buch “Ave Dea – 13 Göttinnen der griechisch-römischen Mythologie neu begegnen”.

Organisation: MatriArchiv. Weitere Informationen: www.matriarchiv.info
Treffpunkt: 18.30 Uhr beim Broderbrunnen.

Hauptbild: Cover Ave Dea - 13 Göttinnen der griechisch-römischen Mythologie neu begegnen

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