«Im Ring zu stehen ist für Frauen heute selbstverständlich»

«Im Ring zu stehen ist für Frauen heute selbstverständlich»

Am Sonntag fand in Appenzell wieder die Landesgemeinde statt. Dass auch die Frauen ihre Stimme abgeben durften, ist heute selbstverständlich. Das war aber nicht immer so. Die Appenzeller Grossrätin Vreni Kölbener erinnerte sich in einem Gespräch an den Tag zurück, an dem sie zum ersten Mal abstimmen durfte.

Die Grossrätin Vreni Kölbener hat sich damals für das Frauenstimmrecht eingesetzt. Sie erinnert sich noch gut an den Tag 1991, als die Frauen das erste Mal abstimmen durften: «Ich habe mich gefreut, dass sich unser Recht endlich durchgesetzt hat. Wir Frauen waren gespannt, was als Nächstes passieren würde.» Es sei ein übermächtiges und ergreifendes Gefühl gewesen, als Vreni Kölbener zum ersten Mal im Ring stehen durfte.

Viele Männer und auch einige Frauen hätten am Engagement Kölbeners nicht unbedingt Freude gehabt. «Man wurde oft als Emanze abgestempelt.» Diese Zeit ist heute aber vorbei. Dass Frauen mitbestimmen dürfen ist eine Selbstverständlichkeit. Fast schon zu selbstverständlich: «Vielen ist darum gar nicht mehr bewusst, wie es damals war und wofür wir gekämpft hatten.»

Die Frauen hätten heute alle eine gute Berufsbildung, erst wenn es darum geht, die Familienarbeit aufzuteilen, würden teilweise alte Rollenbilder auftauchen. «Die traditionellen Rollenbilder sind immer noch da.» Es gehe nun darum, in der Familie ein Miteinander zu finden.

Quelle: FM1

Vreni Kölbener sprach im Rahmen der FM1-Sendung Gott und d’Wält mit Moderator Beni Hofstetter und FM1-Pfarrerin Charlotte Küng. Die Radio-Beiträge zum Anhören.

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