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Spitzwegerich, auch als Heilwegerich gerühmt

Spitzwegerich, auch als Heilwegerich gerühmt

Er stillt Hustenreiz, hilft bei Entzündungen der Haut und der Schleimhaut und wirkt lindernd bei Insektenstichen und kleinen Verletzungen. Er, der Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolota) wurde  vor  drei Jahren durch den Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gekürt Der Studienkreis weist speziell darauf hin, dass der Spitzwegerich antibakterielle und blutstillende Wirkstoffe enthält.

Die krautige Pflanze kann je nach Bedingungen 5 bis 60 Zentimeter hoch werden. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis in den September hinein. Bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern kann das weit verzweigte Wurzelwerk reichen. Die verhältnismässigen kleinen, unscheinbaren Blüten sind zwittrig. Viele volkstümliche Namen werden dem Spitzwegerich nachgesagt, wie Spiesskraut, Lungenblatt oder Schlangenkraut. Wegerich, das Wort entstammt dem althochdeutschen: Wega= Weg und rih= König. Also „König des Weges“. Das passt gut, denn Wegerich-Gewächse, und der Spitzwegerich gehört zu dieser Familie, findet man oft am Wegesrand. Seine langen, schmalen Blätter schiessen wie Lanzen aus dem Boden, daher auch der Name Plantago lanceolota.

Heimat Europa

Der Spitzwegerich, ursprünglich in Europa zu Hause, kommt aber auch in Asien und in Amerika sozusagen als Zugezogener vor. In Amerika wurde er als „Fussstapfen des weissen Mannes“ getauft, weil er sich durch die Schuhe der Siedler und die Hufe der Pferde über das ganze Land verteilte. Der Sekundarblütler kommt häufig in Fettwiesen, im Parkrasen (dort vor allem in magerer Ausbildungsform), an Wegen und Äckern vor. Wenn man sich in der freien Natur verletzt und weder Pflaster noch Desinfektionsmittel dabei hat, hilft es, ein paar Spitzwegerich-Blätter zu zerkauen und auf die Wunde zu legen. Mit dem unzerkauten Blatt kann man die Wunde bedecken.

Schon in der Antike

Schon in der Antike nutzten Heilkundige Wegerich-Gewächse. Wegen seiner besonderen Heilwirkung wird der Spitzwegerich auch als „Heilwegerich“  gerühmt. Er treibt den Harn, ist antibakteriell, reinigt das Blut, stillt Blutungen, wirkt zusammenziehend (adstringierend), hemmt Entzündungen und wirkt schleimlösend. Er wirkt unter anderem auf das Verdauungssystem, die Haut, die Atmungsorgane und den Stoffwechsel und kann zur Behandlung von Ekzemen, Augenentzündungen, Insektensticken, Atemwegserkrankungen, Leberproblemen und Ödemen eingesetzt werden. Sogar bei Shakespeares „Romeo und Julia“ ist der Spitzwegerich zu finden: „Ein Blatt vom Wegerich dient dazu vortrefflich“,  „Ei, sag wozu“?  „Für dein zerbrochenen Bein“:

Der Spitzwegerich enthält einen antibiotischen Stoff, das Aucubin, das allerdings nicht so wirkungsvoll wie das allseits bekannte Penicillin ist. Aber es wirkt trotzdem wunderbar bei Verletzungen, bei Bronchitis oder Entzündungen. neben den Schleimstoffen, die die Pflanze enthält, finden sich zudem Gerbstoffe und Kieselsäure, ausserdem gehört der Spitzwegerich zu den wenigen Pflanzen, die die Produktion von Interferon bei Menschen anregen.

Sammeltipp

Die Blätter des Spitzwegerichs können bis Ende September gesammelt werden.  Die Blätter erntet man bei sehr trockener Witterung an Stellen, wo keine verkehrsreiche Strassen in der Nähe sind. Natürlich sollte man, wie bei anderen Pflanzen auch, nur so viel sammeln, dass der Pflanzenbestand nicht darunter leidet. Wichtig ist, dass man die Blätter sorgsam und zügig trocknet.

Ein nützliches, kleines Nachschlagewerk zum Thema: „Erste Hilfe mit frischen Pflanzen für Freizeit, Sport und Reisen ist die „Kleine Outdoor-Apotheke“ von A. Vogel.

One thought on “Spitzwegerich, auch als Heilwegerich gerühmt

  1. Hoi Elke

    Dein Artikel über Spitzwegerich gefällt mir sehr gut. Vielen Dank dafür. Dieses Kraut hat in meinem Garten seinen festen Platz 🙂
    Liebe Grüsse, Nelly


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