Frauenbilder durch die Jahrhunderte: Michèl Rothen im Gespräch mit Prof. Elisabeth Bronfen

Frauenbilder durch die Jahrhunderte: Michèl Rothen im Gespräch mit Prof. Elisabeth Bronfen

Datum/Zeit
17. Juni 2018
18:30

Veranstaltungsort
Kunst Museum Winterthur
Stadthausstrasse 6, Winterthur

Kategorien


Das Kunstmuseum Winterthur zeigt noch bis zum 17. Juni 2018 „Frauenbilder durch mehrere Jahrhunderte“, eine Ausstellung mit alten Werken von Meistern und neue von Künstlerrinnen wie Pipilotti Rist, Candice Breitz oder Sylvie Fleury.

In vergangenen Jahrhunderten waren es hauptsächlich die Maler, die Frauenmotive wie Heilige, Niedliche oder Femmes fatales darstellten –  und das vorwiegend für ein männliches Kunstpublikum. «Das Bild der Frau ist das Bild des Mannes der Frau. Diese auf den ersten Blick schlichte , in ihrer Konsequenz jedoch umso weitreichendere Feststellung, trifft für Werbung, Mode und Unterhaltungsindustrie, wie für die Stellung der Frau im gesellschaftlichen und politischen Kontext zu. Ebenso nachdrücklich ist die Kunstgeschichte davon geprägt», heisst es in einem Pressetext des Kunstmuseums Winterthur.

Zwischen klischierten Vorstellungen pendelte das Frauenbild in der Kunst während Jahrhunderten. So habe sich von den Altmeistern über Pierre Bonnard und Felix Vallotton bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine weitgehend männlich geprägte Perspektive auf die Frau erhalten. Diesen stereotypen Konzepten männlichen Wunschdenkens standen historisch nur wenige Bildfindungen von Künstlerinnen gegenüber.

Seit den 1960 Jahren begann sich dieses Missverhältnis zu wandeln: als Gegenbild zu den eindimensionalen Rollenzuweisungen haben zeitgenössische Künstlerinnen wie Pipilotti Rist, Sylvie Fleury und Candice Breitz entscheidende Beiträge zu einem neuen lustvollen weiblichen Menschenbild geschaffen. «Ihre Arbeiten machen deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Bild des Weiblichen grundlegende Fragen der Konstituierung von Identität berühren, die im zeitgenössischen Diskurs von zentrealer Bedeutung sind.»

Die Präsentation «Women» folgt keiner strengen Chronologie, sondern bringt über Stile, Gattungen und Epochen hinweg unterschiedlichste Frauendarstellungen in einen spannungsreichen Dialog. Von der stolzen Bürgersfrau, bis zu den lasziven Aktmodellen des 20. Jahrhunderts – ausgemischt durch starke Interventionen zeitgenössischer Künstlerinnen. Es lohnt sich diese Ausstellung zu besuchen.

Die ausgestellten Werke stammen unter anderen von Bartholomäus Bruyn, Meister vom Heiligen Blut, Arnold Böcklin, Pierre Bonnard, Candice Breitz, Edgar Degas, Anselm Feuerbach, Sylvie Fleury, Nan Goldin, Anton Graff, Pieter de Hooch, Aristide Maillol, Adolph Menzel, Pipilotti Rist, Louis-Léopold Robert. Olga Titus. Henri de Toulouse-Lautrec, Fritz von Uhde, Felix Vallotton und Edouard Vuillard.

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