Pforte im Frauenmuseum – N°4 Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt

Pforte im Frauenmuseum – N°4 Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt

Datum/Zeit
30. September 2017
17:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Frauenmuseum
Platz 501, Hittisau

Kategorien


Samstag, 30. September 2017 | 17 Uhr

Werke von Joseph Haydn
Wie aus dem Nichts doch etwas werden kann
Wien, den 15. April 1803 – der Landschaftsmaler Albert Dies besucht den 72-jährigen Joseph Haydn, um ihn für ein Buchprojekt zu interviewen. Der Komponist erzählt die Geschichte seines Lebensweges, die uns animiert und uns Hoffnung macht: „Junge Leute werden an meinem Beispiel sehen können, daß aus dem Nichts doch etwas werden kann.“ Wenn Joseph Haydn uns in diesem Stück seinen bemerkenswerten Werdegang erzählt, erkennen wir, dass es manchmal ein Vorteil ist, auf sich selbst gestellt zu sein. Wir erfahren die Geheimnisse, die uns helfen, uns zu schöpferischen, selbstständigen und glücklichen Menschen zu entwickeln. Die universale Sprache von Joseph Haydns Musik zeigt uns: Wer in sich selbst beheimatet ist, dem ist die ganze Welt ein Zuhause In einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen dem Nestroy-Preisträger, Theaterdirektor und Figurentheater- Regisseur Simon Meusburger, dessen Inszenierung der „Staatsoperette“ bei den Bregenzer Festspielen 2016 ein rauschender Erfolg war, und „Musik in der Pforte“ ist ein bezauberndes Format entstanden: In einem Grenzgang zwischen Figurentheater und Konzert werden wir bisher unbekannte Perspektiven der sinnlichen Musikvermittlung erleben.
Klaus Christa

epos:quartett & Schubert-Theater Wien
Christine Busch Violine
Verena Sommer Violine
Klaus Christa Viola
François Poly Violoncello
Puppenspiel: N.N.
Puppenbau und Ausstattung: Claudia Six
Regie: Simon Meusburger

Wir sind schon sehr neugierig auf das Projekt und haben Simon Meusburger einige Fragen gestellt:
Was reizt dich an diesem Projekt? Das Zusammenspiel von Puppen und Musik hat für mich immer etwas magisches. Ich denke, diese beiden Medien passen wahnsinnig gut zusammen. Sowohl Musik als auch Puppenspiel, wenn es gut gemacht ist, spricht so viele Ebenen an, auch unbewusste, und das ist das Reizvolle, wenn man das kombinieren kann. Ich bin sehr neugierig, was bei dieser Verschmelzung von klassischem Konzert und Figurentheater passiert.
Was interessiert dich an der Figur Joseph Haydn?
AlsTheatermacher fragt man sich zuallererst natürlich nach einem Konflikt, um einen dramatischen Bogen für eine Geschichte zu bekommen. Bei Haydn gibt es auf den ersten Blick keinen oder wenige Konflikte. Er scheint ein sehr ausgeglichener, zufriedener Mensch gewesen zu sein. Schön für ihn, für den Theatermenschen aber zunächst einmal schade. Aber je mehr ich mich mit ihm beschäftige – und ich hab erst mit der Recherche begonnen – desto mehr spannende Details entdeckt man. Haydn, ein Autodidakt, der quasi im Alleingang den Grundstein für die Klassik erschafft. Woher kommt die Inspiration, woher kommt die damals neue Musikform, das ist schon spannend. Haydn, der scheinbar unpolitische Mensch, der mit der Haydn-Hymne eines der politischsten Lieder überhaupt komponiert, aber, dies im Vergleich zur zeitgleich entstandenen Marseillaise, ziemlich rektionär wirkt. Es gibt so viele Möglichkeiten, dieses so bunte und reiche Leben zu erzählen. Also eigentlich eine gute Ausgangslage für ein Stück.
Was sind die besonderen Herausforderungen?
Der Zuschauer sollte im Idealfall nicht merken, ob er in einem Konzert sitzt oder in einem Theaterstück. Das ist die größte Herausforderung, wie es gelingt, diese zwei Formen ideal miteinander verschmelzen zu lassen. Wir wollen kein Lehrstück sein. Keine mit Musik untermalte Unterrichtsstunde zum Leben von Haydn. Vielmehr soll der Versuch unternommen werden, dass der Zuschauer eintauchen kann in die Musik und diese auch visuell und inhaltlich noch stärker wahrnehmen kann als in einem herkömmlichen Konzert.

Von zwanzig Kindern, die sein Vater (…) erzeugt hatte, war Joseph das älteste.
Nach Handwerksgebrauch hatte sich der Vater in der Fremde umgesehen, und während seines Aufenthaltes zu Frankfurt am Mayn die Harfe zu klimpern gelernt. Er setzte als Meister in Rohrau die Übungen auf diesem Instrumente zur Erholung nach der Arbeit fort; die Natur hatte ihn auch mit einer guten Tenorstimme ausgestattet, und seine Gattin, Anna Marie, begleitete das Saitenspiel mit ihrem Gesang. Die Melodien dieser Lieder hatten sich also tief in Joseph Haydns Gedächtniß geprägt, daß er sich derselben noch in seinem höchsten Alter erinnerte. Eines Tages kam der Schulrektor aus dem benachbarten Städtchen Hainburg, (…) nach Rohrau. Meister Mathias und seine Gattin gaben (…) ein kleines Konzert, der fünfjährige Joseph saß neben den Eltern und strich einen Stab auf dem linken Arme, als wenn er auf der Violin accompagnirte. Dem Schullehrer fiel es auf, daß der Knabe den Takt so richtig beobachte; er (…) rieth den Eltern, ihren Sepperl nach Haimburg zu schicken, damit er zur Erlernung einer Kunst angehalten würde, die ihm die Aussicht, mit der Zeit «ein geistlicher Herr zu werden» unfehlbar eröffnete. Freudig ergriffen die Eltern (…) diesen Antrag, und im sechsten Jahr kam Joseph Haydn zum Schulrektor nach Haimburg. Hier erhielt er Unterricht im Lesen und Schreiben, im Catechismus, im Singen, und fast in allen Blasund Saiten-Instrumenten, sogar im Paukenschlagen.
Georg August Griesinger

EIN ERSEHNTES
LIEBLINGSLIED

FLIEG DURCH DEINE
OHREN HINDURCH
INS ZENTRUM HINEIN,
WO SICH DIE STERNE
DREHEN, WO DER ATEM
STRÖMT, WO STILLES
ERKENNEN IST.

STECK IN DIE ERDE
SAMENKÖRNER UND
DECK SIE ZU.
WO DU DEINE ARBEIT TUST,
WERDEN HALME WACHSEN!
RUMI

Einzelkarten
17 Euro; Studierende 8 Euro
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre
freier Eintritt (Reservierung erbeten)

Abendkasse ab 16.30 Uhr
Einlass ab 16.30 Uhr

Verkauf & Reservierung
Tourismusbüro Hittisau
T 05513 6209 50 oder
tourismus@hittisau.at

Infos
Frauenmuseum Hittisau
Platz 501, 6952 Hittisau
T 05513 620930
frauenmuseum.at
www.musik-in-der-pforte.at/

Lade Karte ...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*